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Torta di Sapa

Vor ein paar Wochen auf dem Markt in Cagliari auf Sardinien entdeckt: die Torta di Sapa.
Torta weiß man ja, aber Sapa? Probieren hilft bekanntlich (seeehr lecker), und googeln auch. Sapa ist ein unvergorener, eingekochter Traubenmost, der so oder so ähnlich schon in der Antike hergestellt wurde. Also eigentlich wird er wohl direkt nach der Weinlese aus frischen Trauben gekocht, ganz langsam bis zu zwei Tage lang, und am besten in einem italienischen Landhaus. Haben wir alles nicht, daher hier eine Kurzversion zur heimischen Sapa-Herstellung – die Italiener unter euch mögen mir verzeihen!
Die Torta gibt es wohl in vielen Variationen. Sie erinnert geschmacklich ein wenig an besonders saftige Lebkuchen oder Honigkuchen, und passt hervorragend in die Vorweihnachtszeit. Das hier vorgestellte Rezept habe ich aus verschiedenen auf italienischen Webseiten gefundenen Rezepten kombiniert.

Zutaten (für eine Springform 26 cm):

Für die Sapa:

1 Liter dunkler Traubensaft (100% Direktsaft) oder 1 Flasche Federweißer
1 Zimtstange oder 1 Stück Zimtrinde
1 unbehandelte Orange, Schale für den Teig abreiben
1 Quitte (falls vorhanden)
100 g Zucker

Für den Teig:

2 Eier
150 g Zucker
Prise Salz
50 g Butter oder Butterschmalz (oder halb/halb), plus etwas mehr zum Fetten der Backform
200 ml Milch
100 g Sultaninen
100 g Orangeat (bitte – wenn irgend möglich – nicht das vorgeschnittene Zeug aus dem Supermarkt)
50 g Zitronat (ebenso)
100 g Mandeln
50 g Haselnüsse
10 g Zimtpulver
abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Orange (von der Sapa)
300 g Mehl (Typ 550)
1 Beutel Backpulver
250 ml Sapa, plus etwas mehr zum Bestreichen

Zubereitung:

Zunächst die Sapa zubereiten:
Dazu das Obst in grobe Stücke schneiden, alle Zutaten außer dem Zucker in einen kleinen Topf geben und solange köcheln lassen, bis sich die Flüssigkeit auf 250-300 ml reduziert hat. Das dauert in jedem Fall 1-2 Stunden. Dann die Früchte und den Zimt mit einem Schaumlöffel herausnehmen. Den Zucker zugeben und noch einmal ca. 15 Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit den Rührteig zubereiten:
Die Eier mit dem Zucker und der Prise Salz schaumig rühren.
Die Milch in einen Topf geben und die Butter/das Schmalz darin schmelzen, abkühlen lassen und zu den Eiern geben. 
Rosinen in Wasser einweichen. Zitronat und Orangeat in kleine Würfel schneiden. Die Nüsse trocken in einer Pfanne etwas anrösten, anschließend grob hacken.
Rosinen, Nüsse, Früchte, Zimt und die geriebene Orangenschale ebenfalls zu der Eiermischung geben. Etwa 250 ml Sapa einrühren, dabei einen kleinen Rest zum Bestreichen des Kuchens übrig lassen.
Das Mehl und das Backpulver in die Mischung sieben und gut verrühren.

Alles in die eingefettete Springform gießen und bei 180° Umluft 45 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Mit einem Zahnstocher die Garprobe machen. Herausnehmen und noch heiß mit der übrigen Sapa bestreichen.

Der Kuchen schmeckt am zweiten Tag noch besser und hält mehrere Tage wunderbar saftig.

(Friederike)

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