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Cabello de ángel


Cabello de ángel (oder auch cabell d’àngel)  – Engelshaar -, ist eine Art Kürbismarmelade (oder schon fast -konfekt), die in Spanien traditionell zum Füllen von Gebäck wie zum Beispiel Ensaimadas oder Cortadillos verwendet wird.

Bei diesem mehrtägigen Verfahren erhöht sich die Zuckerkonzentration mit jedem Schritt, der für das Cabello typische Kandierungsprozess stellt sich so erst ein (gelegentlich lese ich im Netz Rezepte, bei denen der Kürbis schnell weich gekocht und dann sofort abgefüllt wird; das mag eine brauchbare Marmelade ergeben, jedoch noch kein Cabello de ángel).

Im Original werden spezielle fasrige Kürbisse genommen, die beim Kochen in Fäden zerfallen, daher auch der Name. Ich hatte diesmal eine eher buttrige Sorte zur Hand, das Ergebnis ist trotzdem geschmacklich extrem gut.

 

Zutaten:

Kürbis (idealerweise eine fasrige Sorte, z.B. Riesenkürbis, Chayote oder Feigenblatt-Kürbis)
Zucker
Schale von unbehandelten Zitronen
evtl. etwas Zitronensaft
Zimtstangen


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Zubereitung:

Tag 1:
Den Kürbis (ungeschält und mit Kernen) in mehrere, ungefähr gleich große, grobe Stücke teilen. In einen großen Topf geben und mit Wasser bedecken.
Zum Kochen bringen und etwa 1 Stunde kochen lassen, bzw. bis das Kürbisfleisch weich ist. Die Kürbisteile aus dem Wasser fischen und etwas abkühlen lassen, dann die Kerne entfernen. Das Fleisch mit einem Messer aus der Schale schaben. Etwas von dem Kochsud in ein Gefäß geben und aufheben.
Die Kürbispulpa in einen Topf geben und mit frischem Wasser bedecken. 1-2 Stunden ruhen lassen. Nun durch ein feines Sieb geben und gut ausdrücken und (bei fasrigem Kürbis) mit den Fingern etwas zerzupfen.
Die verbliebene Kürbismasse wiegen. Die Hälfte des Gewichts an Zucker zugeben (ich hatte 400g Kürbismasse, also 200g Zucker), ebenso die Zitronenschale und Zimtstangenstücke nach Geschmack (ich hatte auf meine Menge die Schale einer Zitrone und eine halbe Zimtstange).
Mit etwas Kochsud begießen, zum Kochen bringen und 5 Minuten kochen lassen. 2 Stunden bei Zimmertemperatur auskühlen lassen und anschließend 12-24 Stunden zugedeckt in den Kühlschrank stellen. Den übrigen Kochsud ebenfalls im Kühlschrank aufbewahren.

 

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Tag 2:
Den Topf aus dem Kühlschrank nehmen, die Masse zum Kochen bringen, etwas Kürbissud angießen, 5 Minuten kochen lassen, gelegentlich umrühren. 2 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen und für weitere 24 Stunden in den Kühlschrank geben.

Tag 3:
Wie Tag 2.

Tag 4:
Wie Tag 2

Tag 5:
Einmachgläser sterilisieren (bei mir waren es drei 200g-Gläser).
Den Topf aus dem Kühlschrank nehmen, die Masse zum Kochen bringen, ggf. etwas Kürbissud angießen (insgesamt soll das Cabello aber eher fest als flüssig werden), 5 Minuten kochen lassen, wer mag kann nach Geschmack etwas Zitronensaft zugeben. Noch heiß in die Gläser füllen und sofort verschließen.
Lecker!

 

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Das Vorbild zu diesem traditionellen, zugegebenermaßen etwas langwierigerem, aber trotzdem relativ unkomplizierten Rezept hat ein Youtube-Beitrag eines spanischen Konditors geliefert. Trotz unzureichender Spanischkenntnisse meinerseits hat es mir sehr weitergeholfen – vielen Dank dafür!

(Friederike)

 

 

Ein Kommentar

  • Suze

    Hallo, den echten Dulce de cabello de ángel macht man nur aus dem Feigenblattkürbis 🙂
    der in vielen Ländern unter den unterschiedlichsten Namen bekannt ist. Der lateinische Name ist „curcubita ficifolia“, da kann man nichts falsch machen!
    Die Herstellungsweise ist auch in jedem Land verschieden. In Bolivien fügt man noch gehackte Walnüsse hinzu. Das gibt dem Ganzen den letzten Pfiff!
    Liebe Grüße

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