Speisemitbringsel

Yalla, Yalla nach Marokko!

Über die Osterfeiertage habe ich mich dieses Jahr auf einer Rundreise durch Marokko begeben. Mit dabei waren ein paar Freundinnen inklusive Quotenmann. Insgesamt waren wir 22 Leute, die mit dem Bus von einem Highlight zum nächsten gefahren wurden.

Bei der gut einwöchigen Tour haben wir so viele interessante Eindrücke gesammelt, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Nun, ich versuche es einfach einmal…

Unsere Reise startete am Meer in Casablanca, führte uns ins Landesinnere über Rabat, die Hauptstadt Marokkos, nach Fes, über das Atlasgebirge zu den Ausläufern der Sahara, dann wieder zurück in den Westen nach Marrakesch und schließlich nach Casablanca. Insgesamt fuhren wir mit dem Bus um die 1800 Kilometer, an Höhenmetern bewältigte unser Gefährt gute 2000 Meter.

Marokko ist ein Land voller Widersprüche, sowohl landschaftlich als auch gesellschaftlich.

Wir sahen das Meer leider nur kurz zu Beginn und am Ende unsres Trips. Eine Tour durch die Sandwüste auf einem Dromedar war für uns ein absolutes Highlight. Bei Sonnenuntergang kam es zu einem Sandsturm, sodass wir unseren Wüstenausflug etwas verkürzen mussten. In den Bergen hingegen schneite es über Nacht und am nächsten Morgen hatten wir einen unglaublichen Blick auf Wüste, Oase und verschneites Atlasgebirge zugleich, und das bei herrlichstem Sonnenschein.

 

Casablanca_BeginnStorch im NestReitställeGewürzbergeSüßkramWurzelnGemüseHülsenfrüchteLaden allerleiBekleidungsladenFrauenköpfeMann auf EselLeder_getrocknetGerbereiMann auf EselEsel

 

Gott Köning Vaterland

 

Die Marokkaner, die wir sahen, mit denen wir sprachen, waren teils westlich gekleidet, teils sehr traditionell. Auch in Burkas verhüllte Frauen, von denen man kein Stück Haut sah – sogar die Hände waren mit schwarzen Handschuhen bedeckt – konnten wir beobachten. Der Reiseführer erklärte, dass die ganz bedeckten Frauen Araberinnen seien. Marokkanerinnen würden sich nicht verschleiern, sondern trügen einen schlichten Kaftan und schon auch ein Kopftuch.

Die Märkte, in Marokko „Sukhs“ genannt, bringen nicht nur das westeuropäische Auge zum Staunen, sondern auch die olfaktorischen Sinne. Da finden sich billige chinesische Importwaren neben ursprünglich in Marokko hergestellten Produkten, herrlich duftende Gewürze, strenger riechende Fleisch- und Fischwaren und sehr spannende Gerichte, die wir leider nicht kosteten.

Natürlich mussten wir bei den einen oder anderen Dingen zuschlagen. Wir kauften wunderschöne, qualitativ hochwertige Schals und Stoffe, fein ziseliertes marokkanisches Teeservice, kleinere Lederwaren, ein bisschen Schmuck, Gewürze und hie und da ein paar Mineralien für unsere Lieben. Die Geschichten, die uns die Verkäufer beim Anpreisen ihrer Waren teils in supergutem Deutsch so erzählten, waren überaus interessant und spannend. Ob sie immer der Wahrheit entsprachen, will ich an dieser Stelle nicht hinterfragen.

Das Frühjahr ist sicherlich die beste Zeit, Marokko zu bereisen. Es grünt und blüht überall. Die Temperaturen sind für uns Nordlichter noch erträglich. Anfangs hatten wir kühle 20 Grad und zum Ende unserer Reise lagen die Temperaturen bei noch angenehmen 30 Grad. Im Sommer muss es im Land unerträglich sein. Unser sehr versierter Reiseführer erzählte uns, dass es in den heißesten Monaten um die 50 Grad hat und tagsüber selbstverständlich keiner auf den Straßen zu sehen ist.

Hier noch ein interessanter sozialpolitischer Aspekt: Der derzeitige König, Mohammed VI, setzt sich sehr für die Armen ein. Er lässt überall im Land Wohnungen für die Menschen bauen, die in einem Slum leben – ein paar solcher Slums konnten wir um Casablanca beim Vorbeifahren sehen. Wenn die Marokkaner einige Jahre in einer solchen Wohnung gelebt und monatlich eine kleine Miete gezahlt haben, gehört ihnen diese. So will der König die Armut bekämpfen und für die Menschen das Leben lebenswerter machen.

 

Wüstenschiff Saharaausläufer Atlas mit Schnee Filmstadt BerglandschaftSabine und RalfHöchster Punkt Bild mit Schlange

 

Zu den Gewürzen:

Ganz typisch marokkanisch ist Ras-el-Hanout. Übersetzt heißt es „Chef des Ladens“ und besteht aus ca. 30 Gewürzen, die marokkanische Familien als ihr Hausrezept selbst zusammenmischen. Es werden durch Gewürze wie Muskat, Zimt, Anis, Gelbwurz, Chili, Ingwer, Nelken, Pfeffer, Piment, Bockshornklee und Kardamon verschiedenste Aromen in der Mischung vereint. Nutzen kann man Ras-el-Hanout als Würze für Couscous, Hirse, Fleisch- und Gemüsegerichte.

Dann möchte ich an dieser Stelle Harissa, das in ganz Nordafrika bekannt ist, erwähnen. Diese Gewürzmischung besteht vor allem aus Chili, Cayenne-Pfeffer, Kreuzkümmel, Tomaten und Knoblauch. Für die Fans scharfer Gerichte ein Muss!

Kreuzkümmel, manchem als Cumin bekannt, ist ebenfalls ein typisches nordafrikanisches Gewürz. Als Samen oder gemahlen wird Kreuzkümmel für Couscous, zum Verfeinern von Fisch-, Lamm-, Geflügel- und Gemüsegerichten verwendet. In der indischen und mexikanischen Küche findet man Cumin ebenso. (Astrid)

 

Tajinen Schuhe Olivenstand Metzger Tote Schafe Schnecken zum Essen Mezze Produkte Ras el HanoutGruppenbild

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