Was mache ich mit… Wirsing?
Der Waldgärtner funktioniert ja ähnlich wie die Biokiste. Also passiert es gelegentlich, dass ich beim Abholen ein Gemüse in meiner Kiste vorfinde, mit dem ich ad hoc nicht so recht was anfangen kann. So war es auch mit dem Wirsing, den ich seit meiner Kindheit / Jugend nicht mehr gegessen hatte.
Ich dachte mir, ich bereite diesen Kohl mal so vor, wie ich das von anderen Kohlsorten kenne, dünsten, würzen und dann essen. Nur ein Fehler unterlief mir beim allerersten Versuch, Wirsing zuzubereiten. Da der Kohlkopf so schön aussah, so prächtig war, dachte ich, ich könne alle Blätter verwenden. Weit gefehlt. Die äußeren, abstehenden Blätter sind sehr hart und sicherlich auch nur schwer verdaulich. Also müssen die weg. Dann hat man wunderbar weiche, geschmackvolle Blätter. Nach dem ersten, weniger geglückten Versuch packte mich der Ehrgeiz und ich überlegte mir ein orientalisch anmutendes Rezept für das zweite Mal. Bingo. Der Wirsing schmeckte wirklich sehr gut, war sehr fein im Biss und erwies sich in den letzten Wochen als recht vielseitig.
Hier also mein Lieblingsrezept: Ich nenne es „Wirsing oriental“
Zutaten für 2 Personen:
1/3 Wirsingkopf
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 – 3 EL Olivenöl
½ TL Zucker
1 Tasse Gemüsebrühe
½ TL Curcuma
½ TL Kreuzkümmel
1 frische, rote Chilischote (Schärfe je nach Belieben)
Salz, Pfeffer zum Abschmecken
1 EL Cranberries
1 EL gerösteten Sesam
Zubereitung:
Den Wirsing teilen, die äußeren, dunklen und fleckige Blätter beseitigen. Das Drittel des Wirsings in feine Streifen schneiden und waschen. In einem Sieb abtropfen lassen.
Eine kleine Zwiebel schälen und würfeln. Auch die Knoblauchzehe schälen und würfeln.
Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebel- und Knoblauchstücke hineingeben, den Zucker über Zwiebeln und Knoblauch streuen und bei hoher Temperatur glasig dünsten. Vorsicht: Zwiebeln und Knoblauch dürfen nicht anbrennen.
Anschließend den Wirsing hinzugeben und mit anbraten. Die Temperatur evtl. reduzieren. Sobald der Wirsing ein wenig zusammengefallen ist, die Tasse Gemüsebrühe hinzugeben. Auch die Chili, und die Gewürze (Curcuma und Kreuzkümmel) in die Pfanne geben.
Kurz vor dem Ende der Garzeit die Cranberries über den Wirsing streuen.
Das Ganze wird so lange geköchelt, bis der Wirsing die erwünschte Bissfestigkeit hat. Bei mir sind das dann noch so ca. 10 Minuten.
Am Schluss den vorab trocken gerösteten Sesam über das Ganze geben.
Zu dem Wirsing habe ich Kartoffelpüree und eine gebratene Tofuterrine serviert.
(Astrid)
2 Kommentare
Claudia Kirsch
Hallo Astrid, hab gestern Dein Wirsing-Rezept gemacht. Schmeckt richtig lecker. Hab nicht gedacht, dass mir im hohen Alter mal noch Wirsing schmecken würde. Ganz liebe Grüße
Astrid
Es freut mich zu lesen, Claudia, dass dir der Wirsing nun auch schmeckt. Man muss manchmal einfach ein bisschen was ausprobieren. Gerade die eher orientalisch anmutenden Gewürze verfeinern den doch recht intensiven Geschmack des Wirsings.