Zongzi – Bambusblätter mit Klebreisfüllung
Heute gibt es mal ein Rezept für die Freunde der etwas aufwändigeren exotischen Küche: Zongzi.
Das sind kleine Päckchen aus Bambusblättern mit Klebreisfüllung, die traditionell beim chinesischen Drachenbootfest zubereitet werden. Die Füllungen variieren natürlich stark je nach Region und Interpretation. Rezepte in deutscher Sprache habe ich gar keine gefunden, aber im internationalen Bereich finden sich einige Hinweise.
Meinen ersten Versuch mit Zongzi habe ich mit Bananenblättern gemacht. Davon rate ich aber ab, das Ergebnis ist geschmacklich nicht so zufriedenstellend.
Die Bambusblätter geben beim Kochen ein ganz intensives Aroma ab, der Reis zieht sozusagen in Bambustee.
Bambusblätter sind zugegebenermaßen etwas schwierig zu bekommen. Ich habe einige Asialäden erfolglos abgeklappert, bis ich welche gefunden habe. Für die Münchner unter Euch: Es gibt sie im Motorama Untergeschoß am Rosenheimer Platz. Ansonsten wird man eventuell im Internet fündig.
Liebe Astrid, eine vegetarische Füllung habe ich leider nicht gefunden, außer bei einer süßen Variante: hier wird süße rote Bohnenpaste verwendet. Ob wir das mal ausprobieren?
Zutaten für ca. 9 Stück (2 Personen):
18 Bambusblätter
9 Stück Paketschnur oder dicker Bindfaden, ca. 50 – 60 cm lang geschnitten
250 g Klebreis (aus dem Asialaden, heißt dort oft auch „glutinous rice“)
200 g Hackfleisch (ich nehme lieber Kalb, Schwein wäre aber sicher originaler)
etwas Pflanzenöl
1 Frühlingszwiebel, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
ca. 1 cm frischer Ingwer, gehackt
6 getrocknete Shitake-Pilze
Schuss Sherry
2 EL Sojasoße
1 EL Ketjap Manis
1 TL brauner Zucker
5-Gewürze-Pulver
Salz & Pfeffer
1 TL Kartoffelstärke, in etwas kaltem (Pilz-)Wasser eingerührt
Vorbereitung:
Den Klebreis am Vorabend in Wasser einweichen.
Vor dem Kochen den eingeweichten Reis abgießen und mehrmals vorsichtig spülen, bis das Wasser klar wird.
Die Bambusblätter für ca. 1/4 – 1/2 Stunde in einem Waschbecken mit heißem Wasser einweichen.
Gleichzeitig die getrockneten Pilze in einer Schüssel mit heißem Wasser einweichen.
Die Schnüre mit dem oberen Ende an eine Stelle binden, wo sie lose baumeln können, zum Beispiel an einen Fenstergriff. Dadurch hat man später die Hände frei, um die Reispäckchen zuzubinden.
Füllung:
Die Shitake grob hacken.
Öl in einer Pfanne erhitzen, das Hackfleisch anbraten, so dass es etwas klumpig bleibt (nicht zu sehr rühren). Frühlingszwiebel, Ingwer, Knoblauch und Pilze zugeben und kurz rühren.
Sojasosse, Sherry und Ketjap Manis einrühren und mit den Gewürzen abschmecken.
Am Schluss die aufgelöste Kartoffelstärke unterrühren.
Die Füllung sollte nicht zu trocken sein und sehr kräftig abgeschmeckt werden, denn der Reis ist ungesalzen.
Und jetzt das Ganze noch schön verpacken…
Zwei Bambusblätter überlappend übereinander legen.
Mit einer Drehung in der Mitte zu einer „Tüte“ formen.
Einen guten Esslöffel Reis in die Vertiefung geben.
Einen Esslöffel Füllung darüber geben.
Die Seiten der Bambusblätter etwas zusammennehmen und hinten umknicken.
Die Blattenden nach vorne klappen, zusammendrücken und komplett um die entstandene Pyramidenform wickeln.
Das Reispäckchen zuhalten und mehrfach mit der vorbereiteten Schnur umwickeln.
Gut verknoten. Die Päckchen dürfen sich beim Kochen nicht öffnen.
Probeweise ein Päckchen heraus nehmen und nachsehen, ob der Reis weich ist. Servieren.
Wer mag, kann noch einen kleinen Dip dazugeben.
Übriggebliebene Zongzi kann man angeblich problemlos einfrieren und anschließend durch Dämpfen wieder erwärmen. Ich habe das aber selbst noch nicht getestet.
Nachtrag: Ein schönes Zongzi-Rezept mit einer anderen Füllung gibt es seit kurzem auch bei TingTings Nest.
Liebe Ting Ting, danke fürs Verlinken!
4 Kommentare
Ting Ting
Hallo liebe Friederike & Astrid,
auch hier möchte ich mich nochmal melden und für das verlinken bedanken : )
Ich war sehr überrascht ein deutsches Zongzi Rezept im großen WWW vorzufinden, da ich letztes Jahr zum Drachenbootfest noch kein deutschsprachiges gefunden hatte. Darum hatte ich dieses Jahr vor selbst eins zu verfassen, nachdem ich meinen Text jedoch schon fast fertig hatte bin ich dann durch Zufall auf eure tolle Seite gestoßen. Dieses tolle Rezepte musste ich dann einfach noch dazu verlinken^^
Liebe Grüße aus China,
Ting Ting
Bucky
Wo in Deutschland bekommt man die Bambusblätter? Nichtmal asiashops haben die.
Friederike
Wo du die Bambusblätter in München bekommst, habe ich ja in der Einleitung geschrieben.
Ansonsten wirst du bei ebay unter der Suche „getrocknete Bambusblätter“ fündig.
viele Grüße, Friederike
Artur
Wer keine Bambusblätter bekommt kann auch Bannanenblätter nehmen. Die gibt es eigentlich in jedem Asia oder Afrika Shop. Der Geschmack ist zwar etwas anders (aber auch lecker) und die Verarbeitung identisch. Allerdings sind die Blätter sehr viel grösser und müssen auf Grösse geschnitten werden. Meine Tochter und ich fanden das Rezept übrigens hervorragend und ich habe 2015 6 Monate am gelben Fluss gearbeitet und während des Drachenbootfestes einige davon als „Butterbrot“ in der Arbeit gegessen 😉